Physik als Pinsel: Unsichtbares wird sichtbar Röntgenstrahlung ist – wie Licht – elektromagnetische Strah- lung. Im Vergleich zu sichtbarem Licht mit 380 bis 780 Nano- metern Wellenlänge ist Röntgenstrahlung tausend bis hundert- tausendfach kurzwelliger und dadurch deutlich energiereicher. Röntgenstrahlung wird erzeugt, indem Elektronen mit Hoch- spannung beschleunigt und auf ein Stück Metall, das so genannte Target, gelenkt werden. Bei der Interaktion der beschleunigten Elektronen mit dem Targetmaterial, meistens Wolfram, erwärmt sich das Metall stark. Nur ein geringer Teil der Energie wird in Form von Röntgenstrahlung abge- geben. Die Energie der so erzeugten Röntgenstrahlung ist dabei abhängig von der Bewegungsenergie der auftreffenden Elektronen. Auf der anderen Seite messen elektronische Flachbild- oder Zeilendetektoren pixelweise die Röntgenstrahlung, die das Objekt durchdrungen hat, und wandeln sie in ein digitales Graustufenbild um. Da die Strahlung von einem einzelnen Punkt ausgeht, handelt es sich um ein Projektionsbild, das die Intensitätsverteilung der geschwächten Röntgenstrahlung nach Durchquerung des Untersuchungsgegenstands zeigt. Unter Computertomographie (CT) versteht man die compu- tergestützte Berechnung von Schnittbildern (altgriechisch tomos: Schnitt) für wohldefinierte Ebenen innerhalb eines Röntgenaufbau mit Strahlungs- quelle links und Flachbildschirm- detektor rechts dreidimensionalen Körpers. Grundlage für die CT ist eine Serie von Projektionsbildern des Objekts, wobei die Aufnahmen aus möglichst vielen unterschiedlichen Richtungen angefertigt werden. Um die CT-Messung durchzuführen, wird das Objekt zwischen einer Strahlungsquelle, z. B. einer Röntgenröhre, und einer großflächigen Kamera, z. B. einem Flachbilddetektor, positio- niert. Während das Objekt einmal um seine Achse gedreht wird, zeichnet der Flachbilddetektor die Serie von Durchstrah- lungsbildern auf. Mit Hilfe einer mathematischen Vorschrift, dem Rekonstruktionsalgorithmus, werden diese in einem Computer so weiterverarbeitet, dass sich die dreidimensionale Verteilung der Massendichte im Objekt ergibt.